Das politische Feld
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Pierre Bourdieus soziologische Beiträge waren und sind immer auch mehr oder weniger offensichtliche Beiträge zur Politik. Dabei weiß Bourdieu, dass die soziologische Beschäftigung mit Politik durch deren Funktion im gesellschaftlichen Kontext gefährdet ist. Als Erklärung des politischen Feldes trägt sie die dortigen Kämpfe aus und zur Legitimierung von Machtansprüchen und -verhältnissen bei. Als bloße Beschreibung politischer Mechanismen stabilisiert sie oft nur die herrschende Ordnung. Pierre Bourdieu will mehr. Er will das politische Feld, also den Rahmen der Möglichkeiten, den die politisch Handelnden sehen und den sie der Gesellschaft gegenüber legitimierend darstellen, soweit explizit machen, dass Handlungsmöglichkeiten außerhalb dieses Rahmens sichtbar und denkbar werden. Bourdieu formuliert diesen Anspruch in einem Paradox: Politik denken, ohne politisch zu denken. Er thematisiert das Konstituierende und Selbstverständliche, nicht die Inhaltsfragen des Politischen. Der Band enthält neben einer Einführung und einem Interview von Philippe Fritsch die folgende Aufsätze Pierre Bourdieus: - Das politische Feld - Die politische Repräsentation - Formen politischen Handelns und Existenzweisen von Gruppen - Kurze Bemerkung über die Antinomie des kollektiven Protests - Sozialer Raum und politisches Feld - Politische Monopolisierung und symbolische Revolutionen