Ist Freigabe die Lösung?
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Eine politische Entscheidung bei der Frage der Freigabe von Heroin ist schwierig: Historisch und kulturell geprägte Vorstellungen über die Gefährlichkeit der Droge kollidieren mit dem ethischen Anspruch des Grundgesetzes. Das vorliegende Buch versteht sich als Plädoyer für eine menschenwürdige Lösung. Die Autorin befürwortet nicht aus pragmatischen medizinischen oder ökonomischen Gründen, sondern vor allem unter Berufung auf das Grundgesetz eine schrittweise Freigabe des Heroins. Es wird dargelegt, dass das bestehende Betäubungsmittelrecht dem Grundgesetz widerspricht, da es in unangemessener Weise die Menschenwürde und somit die Grundrechte der Heroinkonsumenten verletzt. Die Verfasserin skizziert ein stufenförmiges Modell der Freigabe, wobei sie die gänzliche Legalisierung für problematisch hält; einbezogen wurden hier die Ergebnisse des Versuchs zur „Ärztlichen Verschreibung von Betäubungsmitteln“ in der Schweiz. Eine Klienten-Befragung in einer Langzeit-Einrichtung für Drogenabhängige untermauert das Ergebnis der theoretischen Diskussion ebenso wie die Einbettung der Frage in den weiteren historischen und politischen Rahmen.