Erbin zweier Väter

Ihre einzigen Anhaltspunkte sind die Adresse der vom Vater in Kamerun gegründeten Firma und der Name der Ortschaft, in der ihre Eltern vor mehr als vierzig Jahren lebten. Zum ersten Mal ist sie in diesem Land, das ihr so fremdartig und dennoch vertraut erscheint. Hier wurde sie gezeugt, bevor ihre Mutter für die Geburt in die Schweiz zurückkehrte und sich scheiden liess. Das Forschen nach der Geschichte ihres Vaters verläuft zunächst ergebnislos. Sie gibt die Suche auf und trifft in diesem Moment den Urwalddoktor Lawrence Biaka, den besten Freund ihres Vaters bis zu dessen Tod. Durch seine Schilderungen lernt sie endlich ihren Vater kennen und erfährt mit Erstaunen, dass dieser ihr bisher so fremde Mensch völlig anders war, als sie sich vorgestellt hatte. In seiner kleinen Spitalkapelle gibt ihr Lawrence Biaka einen befreienden Impuls und ermöglicht ihr so, zu neuen Ufern aufzubrechen. Nun ist Carmela Sinzig bereit, das geistige Erbe ihres weissen Vaters und gleichzeitig auch dasjenige ihres schwarzen Vaters anzutreten. Die autobiografische Schilderung der Naturärztin Carmela Sinzig handelt von einer äusseren und inneren Spurensuche, die sich überaus packend liest. Es ist zugleich eine überzeugende Darstellung einer persönlichen Ganzwerdung, an der die Autorin uns teilhaben lässt. Beruflich begleitet Carmela Sinzig heute als selbständiger Coach Menschen in Fragen zur Gestaltung des privaten und beruflichen Lebens und zur wirkungsvollen Berufs- und Praxisgestaltung.