Eine Ikone des Neokonservatismus?
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Untersucht wird, welche Haltung die Tageszeitung Die Welt zur britischen Premierministerin Margaret Thatcher, der schillernden Symbolfigur konservativer Renaissance in den späten siebziger Jahren, einnahm. Denn zweifellos gab es zwischen der konservativsten der überregionalen bundesdeutschen Tageszeitungen und der britischen Regierungschefin der Jahre 1979 bis 1990 eine Fülle politisch-ideologischer Berührungspunkte, und der Verfasser geht der Frage nach, ob Die Welt Thatcher zu einer Art Ikone des Neokonservatismus stilisierte. Die Auswertung der Berichte und Kommentare des Blattes läßt eine ambivalente Postion erkennen: Thatchers Roßkur zur Heilung der «englischen Krankheit» wurde einerseits in einer energischen Entschlossenheit als historisches Verdienst der Premierministerin gewertet. Andererseits kritisierte Die Welt die unzureichende soziale Abfederung des «Thatcherismus». Die Aufkündigung des auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt der Nation abzielenden britischen Nachkriegskonsensus ging der Zeitung zu weit.