Substitution und Heroin

Während in den USA und einigen europäischen Ländern bereits in den 60er Jahren Methadon zur Substitutionsbehandlung bei Heroinabhängigen verwendet wurde, setzte man in Deutschland noch lange auf abstinenzorientierte Therapien. Erst Ende der 80er Jahre begann man in Nordrhein-Westfalen Versuche mit dieser mittlerweile breit anerkannten Behandlungsmethode. Entsprechend hoch ist auch heute noch der Informationsbedarf bei Ärzten, Drogenberatern, Abhängigen und deren Angehörigen. Rüdiger Gellert, Leiter der Schwerpunktpraxis für Drogenabhängige in Freiburg, und die ebenfalls dort tätige Sozialpädagogin Gundel Schneider stellen in ihrem Buch systematisch alle Aspekte der Behandlung mit Methadon und anderen Substitutionsmitteln vor. Dabei steht vor allem der Praxisbezug für die Betroffenen im Vordergrund. Die Spannweite reicht von den rechtlichen Rahmenbedingungen einer solchen Behandlung über deren Finanzierung, Medikamente und Begleiterkrankungen bis hin zu Alltagsperspektiven, wie Schuldenregulierung, Arbeitssuche oder Reisevoraussetzungen für Substitutionspatienten. Im Anhang sind Muster eines Behandlungsvertrags und eines Substitutionsausweises beigefügt.