Körperbeschwerden und Depressivität bei Schülerinnen und Schülern
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Inwieweit und unter welchen Bedingungen trägt das Erleben von Schule zur Entstehung körperlicher Beschwerden und depressiver Symptome im Jugendalter bei? Bei einem nicht unbeträchtlichen Anteil der Jugendlichen kommt es während der Adoleszenz - einem Lebensabschnitt, der durch rasante Veränderungen im biologischen, sozialen und intellektuellen Bereich gekennzeichnet ist - zu depressiven Symptomen und körperlichen Beschwerden. Das Ausmass dieser Symptome nähert sich im Jugendalter erstmals den für das Erwachsenenalter gefundenen Prävalenzraten. Neben der Tendenz einer zeitlichen Vorverlagerung der Erstmanifestation depressiver Störungen sowie der Chronifizierungsgefahr depressiver und körperlicher Symptome konnte gezeigt werden, dass auch subklinische Ausprägungen der genannten Beschwerden das psychosoziale Anpassungsvermögen Jugendlicher erheblich einschränken. Der Lebensumwelt Schule kommt im Jugendalter eine zentrale, diesen Lebensabschnitt weitgehend definierende Bedeutung zu. Neben der aktuellen Lebenssituation berührt die Auseinandersetzung mit Schule auch die individuellen zukünftigen Lebenschancen. Betrachtet man das Ausmass körperlicher Beschwerden und depressiver Symptome als Reaktion auf alltägliche psychosoziale Belastungssituationen, so bietet der Kontext Schule einen vielversprechenden Rahmen zum Verständnis der Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptombelastung im Jugendalter. Die Variablen soziale Unterstützung durch Eltern und Peers, Coping, schulbezogene Selbstwirksamkeitserwartung und das Ausmass der Konflikthäufigkeit mit den Eltern werden in der vorliegenden Arbeit als Grössen betrachtet, die potentiell den Zusammenhang zwischen schulischem Erleben und Symptombelastung vermitteln. Zur Erfassung des Einflusses schulischer Kontextfaktoren werden Schülerstichproben einer Gesamtschule und eines Gymnasiums miteinander verglichen. Die Studie basiert auf Fragebogendaten von 326 Schülerinnen und Schülern sechster und achter Klassen, die zu drei Messzeitpunkten in einem zeitlichen Abstand von je einem halben Jahr befragt wurden.