Evaluation der Arbeit der Drogenkonsumräume in der Bundesrepublik Deutschland
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In einer Vollerhebung wurden im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit alle neunzehn zum Januar 2002 in der Bundesrepublik betriebenen Drogenkonsumräume untersucht. Hierfür wurden die bisher erlassenen landesspezifischen Rechtsverordnungen zum Betrieb von Konsumräumen miteinander verglichen, genaue Daten zur Inanspruchnahme der Konsumräume und der angeschlossenen Kontakteinrichtungen erhoben, Interviews mit den Leiterinnen und Leitern durchgeführt, Opiatabhängige in den einzelnen Konsumräumen befragt, die Einhaltung der vorgeschriebenen gesetzlichen Mindeststandards und anhand von Zeitreihenanalysen der spezifische Einfluss der Drogenkonsumräume zur Senkung der Drogentotenzahlen überprüft. Es zeigte sich, dass in allen Konsumräumen das Überleben der Opiatabhängigen durch eine sofort einsatzbereite Notfallversorgung gesichert wird. Ebenso werden Opiatabhängige in weitergehende (ausstiegsorientierte) Hilfeangebote vermittelt. Die gesundheitliche Betreuung verbessert sich durch den Konsumraum nach Angaben der Befragten im Vorher-Nachher Vergleich signifikant, ebenso wie der Zugang zum ärztlichen Hilfesystem insgesamt. Die Studie ist eine Arbeitshilfe für Praktiker in der Beratung von Suchtkranken, für politische Entscheidungsträger und für Wissenschaftler im Bereich der Suchtforschung. Die Autoren sind am Zentrum für angewandte Psychologie, Umwelt- und Sozialforschung in Bochum tätig.