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Diskursethik als Maximenethik

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Seit Hegels und Schillers Kantkritik sehen sich deontologische Prinzipienethiken dem Vorwurf mangelnder Sensibilität für Handlungssituationen und Handlungsfolgen ausgesetzt. Dieser Einwand wird auch von Diskursethikern ernstgenommen. Jürgen Habermas, Karl-Otto Apel, Klaus Günther und andere haben besondere , Anwendungsmodelle‘ entwickelt, die rigoristische Konsequenzen verhindern sollen. Fast immer wird Diskursethik dabei als eine mehrstufige Normenethik konzipiert. Der Gegenstand des am Moralprinzip orientierten Begründungsprozesses sind demnach zunächst abstrakte moralische Normen, deren Angemessenheit, Zumutbarkeit und Verantwortbarkeit durch nachträgliche Anwendungsvorbehalte sichergestellt werden muß. Zumindest implizit läuft dies jedoch auf die Einführung von Zusatzprinzipien neben dem Moralprinzip hinaus, was ernste theoriearchitektonische Probleme zur Folge hat. In Diskursethik als Maximenethik werden die wichtigsten der in der Diskussion befindlichen Anwendungsmodelle systematisch und kritisch rekonstruiert. Schließlich wird ein alternatives Modell der Orientierung am diskursethischen Moralprinzip vorgeschlagen, das die , Anwendungsprobleme‘ als Probleme der Maximenspezifikation versteht. Eröffnet wird die Auseinandersetzung mit einer ausführlichen Verteidigung des diskursethischen Ansatzes, die unter anderem neue Argumente zum Inklusionsproblem („Wem schulden wir moralische Achtung?“) und eine Rekonstruktion des Verantwortungsbegriffs umfaßt.

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2003

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