Europa im Hochmittelalter
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In der Zeit von der Mitte des 11. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts wurden Lebensarten und Einstellungen neu entwickelt, die, wenn auch immer wieder modifiziert, unsere westliche Kultur bis heute prägen. Zu denken ist z. B. an die Wiederbelebung bzw. Neugestaltung des städtischen Lebens, die Intensivierung der Kommunikation zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft oder die Entdeckung der Liebe als Raison d’être eines Menschenlebens. Die Renaissance des 12. Jahrhunderts, die Entstehung der Universitäten, die Philosophie der Scholastik, die höfische Minnedichtung und die Kunst der Gotik kennzeichnen einen umfassenden Mentalitätswandel in dieser Zeit. Zugleich blieben Strukturen bestimmend – z. B. die Landwirtschaft als Basis der Grundversorgung oder der ständische Aufbau der Gesellschaft –, die die Menschen fest in traditionellen Bahnen hielt. Dieses Spannungsverhältnisses berücksichtigend, gelingt es Peter Dinzelbacher meisterlich, die Veränderungen in Kultur, Mentalität und Alltag der Menschen im hohen Mittelalter lebendig werden zu lassen.