1945: Geburt der Zukunft
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Karl Pisa hat jahrzehntelang die österreichische Politik vom innersten Kern der Macht aus beobachtet. Mit Figl, Raab, Gorbach und Klaus lernte er vier Bundeskanzler aus nächster Nähe kennen. Sein daraus gewonnenes Insiderwissen um Entscheidungsprozesse aber auch um Krisen der Politik machte aus ihm einen informierten Zeitzeugen. 1945, nach der Ardennenoffensive, kehrt der Soldat Pisa verwundet zu den Verwandten nach Steyr zurück. Schon im Herbst desselben Jahres, im ersten Wahlkampf des neuen Österreich, findet er mit seinen Stenographiekenntnissen seinen Unterhalt als Berichterstatter und Beobachter der Wahl für die ÖVP. Mitschreibend erlebt er die führenden Persönlichkeiten der ersten Stunde wie Kunschak, Hurdes, Figl, Raab, Gruber oder Graf und dokumentiert dabei deren politische Aussagen. Diese Politiker „überreden“ ihn auch zur Mitarbeit in der ÖVP-Zentrale. Und, er notiert eine Aufbruchstimmung trotz Hunger und Ruinen. Es ist die Geburtsstunde der Zweiten Republik und eines demokratischen Österreich. In der Folge wird Pisa zunehmend vom berichtenden Journalisten zum Gestalter von Nach- richten. Dies bedeutet aber, mit der Parteiführung strategische Entscheidungen und Linien der Argumentation zu klären. Allmählich wird Karl Pisa der Berater und Vorbereiter großer Reden für die Parteiobmänner der ÖVP, die auch Bundeskanzler der Republik sind. In diesen zentralen Funktionen gehört Karl Pisa zum „Braintrust“ für die Partei. Wahlpro-gramme, Wahlkämpfe, Koalitionsverhandlungen sind sein Arbeitsfeld. Bei Zwischenstationen im Verlag des Wirtschaftsbundes, dem ORF, als Staatssekretär und schließlich beim Aufbau der Politischen Akademie der ÖVP konnte Pisa aus den verschiedensten Perspektiven die politische Welt erleben. Karl Pisas persönlicher Weg führte vom Pressereferenten und Politiker als Staatssekretär für Information zum Chefredakteur des Österreichischen Wirtschaftsverlages. Sein Buch liest sich wie die Geschichte unseres Landes während der Zweiten Republik, die er in vielen Stationen selbst mitgeschrieben und mitgestaltet hat. Pisas dokumentierte Aufzeichnungen und fundierte Analysen der politischen Vorgänge münden schließlich in Betrachtungen von philosophischer Tiefe. So werden aus den zeitkritischen Berichten Gedanken zum Regieren, deren Horizont auch in die Zukunft weist.