Interkulturalität als Grundlage moderner Fremdsprachenmethodik und -didaktik
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Die rasanten wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Veränderung in China in den letzten Jahren haben zu einem viel stärker ausdifferen- zierten beruflichen Umfeld für StudentInnen an chinesischen Deutsch- abteilungen geführt. Nicht länger steht ihnen lediglich der universitäre Bereich offen, viel häufiger ist das spätere Arbeitsumfeld ein Unterneh- men mit ausländischer Kapitalbeteiligung, z. B. ein deutsch- chinesisches Joint Venture Unternehmen. Auf diesen neuen, wesentlich komplexeren Berufsalltag muss aber an- ders vorbereitet werden, denn es haben sich offensichtliche Defizite in der Ausbildung der Studierenden gezeigt, insbesondere was interkul- turelles Wissen und interkulturelle Kompetenz betrifft. Somit ergeben sich andere Lernerbedürfnisse, denen mit modifizierten Lehrinhalten zu begegnen ist. Von Seiten vieler Deutschabteilungen wurde dies bereits erkannt, was sich in neuen Schwerpunktsetzungen im Unterricht Deutsch als Fremdsprache, insbesondere unter dem Stich- wort 'Wirtschaftsdeutsch' zeigt. Für die konkrete Unterrichtspraxis müssen nun Lehrwerke konzipiert werden, die diesen Anforderungen entsprechen bzw. bereits verfüg- bare Lehrmaterialien müssen adressatenspezifisch mit Blick auf das neue berufliche Umfeld überarbeitet werden. Daher wird der Frage nachgegangen, wie in Deutschland bereits etablierte methodisch-didaktische Konzepte für Deutsch als Fremd- sprache mit neueren Überlegungen aus der angewandten Psychologie und Soziologie (unter dem Stichwort 'interkulturelles Handlungstraining') in Verbindung gebracht und für einen Unterricht Wirtschaftsdeutsch in China nutzbar gemacht werden können.