Äbte, Amtsleute, Archivare
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Das zwinglianische Zürich und der Marienwallfahrtsort Einsiedeln scheinen auf den ersten Blick kaum Gemeinsamkeiten aufzuweisen. Die Schranken der Religion liessen nach der Reformation, so ein oberflächliches Urteil, die gemeinsame Geschichte weitgehend vergessen, die bis ins 10. Jahrhundert zurückreicht und im Mittelalter zeitweise zu sehr engen Kontakten führte. Dass diese Beziehungen mit der Reformation keineswegs abbrachen, ist hingegen weniger bekannt: Der Abt blieb Bürger der neugläubigen Stadt, Zürcher Patrizier übten im Namen des Klosters Herrschaft aus, Bewohner der Zürcher Landschaft waren zum Teil Eigenleute, zum Teil Zins und Lehnsleute des Gotteshauses. Gutnachbarliche Kontakte und politische Konkurrenz, Dialog und Konflikte gehörten zum Alltag, an den zahlreiche Schriftstücke, Bilder und Pläne erinnern. Ausgehend von den reichen Beständen des Klosterarchivs Einsiedeln werden in lockerer Abfolge unterschiedliche Aspekte der Beziehungen zwischen Zürich und Einsiedeln aufgegriffen. Der Bogen reicht von der Verwaltung der Einsiedler Güter auf zürcherischem Boden und den damit verbundenen Rivalitäten um Herrschaftsrechte über den Holzhandel und die Rolle von Rechtsgelehrten im Streit um die Eigenständigkeit des Klosters bis hin zu wissenschaftlichen Forschungen und Gesprächen sowie den 'Zürcher' Beständen im Klosterarchiv. Die Zeitreise führt vom hohen Mittelalter bis in die Gegenwart und bietet so einen neuen, ungewöhnlichen Blick auf die Zürcher Landesgeschichte. Mit Beiträgen von Christoph Baumgartner, Daniel Bitterli, Sebastian Brändli, Fr. Thomas Fässler, Stefan Frey, Reto Häfeli, Stefan V. Keller, Andreas Kränzle, Stefan Kwasnitza, Andrée Lappé, Claudio Leibacher, Andreas Meyerhans, Claudia Moritzi, Peter Niederhäuser, Monika Rhyner, P. Joachim Salzgeber, Rebecca Sanders, Christoph Stätzler