Die Kommunikation Satans
Autoři
Více o knize
Wer über den Teufel spricht, setzt sich dem Verdacht aus, dass er das Böse aus dem Menschen heraus abstrahiert und auf eine mythologische Figur projiziert. Dennoch bleibt die Erfahrung, dass das Böse, das Menschen anrichten, größer ist als das Böse, das sie beabsichtigen. Hier bietet sich die Rede vom Teufel an. Zu voreilig allerdings spricht die moderne Literatur vom Teufel als „Personalisierung des Bösen“. Das Besondere des Teufels liegt vielmehr darin, dass er kein personal adressierbares Wesen ist. Wie aber – und das ist die kommunikationstheoretisch interessante Frage – kann man mit einem Wesen sprechen, das zwar spricht und wie eine Person auftritt, das aber keine Person ist? Wie teilt sich das Böse/der Böse in menschlicher Kommunikation mit? Das ist das Thema dieses Bandes. Die Beiträge sind in vier Themenfelder gegliedert: Exegetische Analysen: Eva und die Schlange (Johann Ev. Hafner), Hiob (Francesca Y. Albertini) und die Versuchung Jesu (Peter v. d. Osten-Sacken); Religionsgeschichtliche Verzweigungen: der Teufel im Islam (Peter Heine), in der chassidischen Erzähltradition (Susanne Talabardon), in der Kabbala (Karl E. Grözinger) und in der katholischen Dogmatik (Thomas Ruster); Motivgeschichtliche Betrachtungen: Der Teufel in der mittelalterlichen Bildkultur (Heinz-Dieter Heimann und Andreas Köstler), bei Dante (Catherina Wenzel), Blake (Daniel Vorpahl) und Dostoevskij (Norbert Franz) sowie Zeitgenössische Erscheinungen: der Teufel im Satanismus (Dagmar Fügmann), im Pentekostalismus (Reinhard Hempelmann) und in der Neuoffenbarung „Buch des Wahren Lebens“ (Patrick Diemling). Die Herausgeber Johann Evangelist Hafner und Patrick Diemling sind am Institut für Religionswissenschaft (Schwerpunkt Christentum) an der Universität Potsdam tätig.