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Strategische Konsistenz von M&A-Serien in Europa

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Mergers & Acquisitions (M& A) treten in der Praxis häufig auf und Objekt einer intensiven wissenschaftlichen Diskussion. Forschungsperspektive ist meist die einzelne Akquisition und auch die mediale Aufmerksamkeit ist häufig nur auf große, spektakuläre Transaktionen gerichtet. Ein großer Teil der M& A-Aktivität findet jedoch als Serie von eher kleineren bis mittelgroßen Akquisitionen statt. Strategische Zusammenhänge innerhalb einer Serie, die Verbindung zur Unternehmensstrategie sowie der daraus resultierende Erfolg sind bislang unerforscht. Im Rahmen dieser Arbeit wird eine Stichprobe von über 400 Firmen aus den drei wichtigsten europäischen Aktienindizes mit fast 2.000 Akquisitionen in mehr als 350 Serien im Zeitraum von 1995-2008 aufgebaut. Die Akquisitionen werden auf strategische Konsistenz analysiert und mit dem Erfolg über Regressionsanalysen in Zusammenhang gebracht. Dabei wird der Erfolg im Zuge einer Ereignisstudie mittels abnormaler Aktienrenditen bei Ankündigung der jeweiligen Akquisition bestimmt. Den konzeptionellen Rahmen bilden die Strategieforschung (z. B. Lamberg et al. (2010), Mintzberg (1978)), die Corporate-Finance-Forschung (z. B. Fuller et al. (2002), Asquith et al. (1983)) sowie die Theorie des organisationalen Lernens (z. B. Haleblian / Finkelstein (1999), Hayward (2002)). Strategische Konsistenz wird in zwei Dimensionen betrachtet. Erstens beschreibt Strategie-Serien-Konsistenz die Konsistenz zwischen Unternehmensstrategie (z. B. Diversifikationsgrad) und der strategischen Richtung (horizontal, angrenzend, vertikal, konglomerat) einer M& A-Serie. Zweitens beschreibt Intra-Serien-Konsistenz die Stimmigkeit der strategischen Richtung innerhalb einer Serie. Mit Hilfe eines neuartigen methodischen Ansatzes werden die erklärenden Variablen kumulativ über den Serienverlauf definiert und beinhalten den Kenntnisstand des Kapitalmarktes über eine Serie zum Zeitpunkt der jeweiligen Serienakquisition. Im Ergebnis finden sich zunächst klare Hinweise für einen positiven Zusammenhang von hoher Ex-Ante-Diversifikation, diversifizierender Serienrichtung und dem Akquisitionserfolg. Strategie-Serien-Konsistenz hat also im Falle diversifizierender M& A-Serien einen positiven Erfolgseffekt, wodurch Aussagen zu einem ‘Conglomerate Discount’ zumindest relativiert werden. Es wird darüber hinaus aufgezeigt, dass zwischen der Übereinstimmung der strategischen Richtung von Akquisitionen innerhalb einer Serie und dem Akquisitionserfolg ein positiver Zusammenhang besteht, dass also Intra-Serien-Konsistenz einen positiven Erfolgseffekt hat. Neben den Ergebnissen zur strategischen Konsistenz liefert diese Arbeit auch Erkenntnisse zu Einflussfaktoren der ‘prozessualen Konsistenz’, wie zum Beispiel Größenschwankungen zwischen Akquisitionen und vorteilhafte zeitliche Abstände in Abhängigkeit der strategischen Richtung einer Serie.

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2010

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