Virtuelles Qualitätsmanagement
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Simulationsgestützte Prozessplanung birgt derzeit noch ein hohes Einsatzpotential! Bisher herrscht die Praxis vor, Umwelteinflüsse und Unvollkommenheiten des Fertigungsprozesses bei der Modellbildung zu vernachlässigen, um die Komplexität der Modelle einzugrenzen. Dadurch erhält man zwar überschaubare Modelle, aber Aussagen über optimale Prozessparameter oder die Qualitätsfähigkeit des zu planenden Prozesses sind aufgrund der unzureichenden Modelldetaillierung unbrauchbar oder weisen zu große Unsicherheiten auf. Oftmals werden erst nach dem realen Aufbau der Fertigungslinie die entsprechenden Qualitätsmanagementtechniken „aufpfropfend“ eingesetzt, wenn eine Vielzahl von begrenzenden Faktoren unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten bereits als unveränderbar hingenommen werden müssen. Auf Basis der dargestellten Situation liegt das Ziel dieser Arbeit in der Bereitstellung einer Systematik, die mit dem Begriff „virtuelles Qualitätsmanagement“ betitelt wurde. Hierunter werden „aufeinander abgestimmte Vorgehensweisen zur effizienten Modellierung, Anpassung, Nutzung und Auswertung von Simulationen bezüglich Generieren von belastbarem Wissen und Auslegen von Qualitätstechniken für Produkte und Prozesse während der Planungsphase“ zusammengefasst. Der Ansatz besteht aus einer übergeordneten, allgemeingültigen Systematik für den Aufbau von abweichungsbetrachtenden Simulationsmodellen sowie aus einem Referenzmodell zur Entwicklung und Implementierung virtueller Qualitätsmanagementtechniken. Im Rahmen einer ausführlichen Erprobung wurden drei Simulationsmodelle unterschiedlicher Fachdomänen aufgebaut und mit den neu entwickelten Werkzeugen der virtuellen statistischen Prozessregelung erfolgreich untersucht.