Modular gestaltetes reaktives Qualitätsmanagement auf Grundlage regelungstechnischer Analogien zur Nutzung qualitätsrelevanter Daten
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Jede Nichterfüllung einer Anforderung ist ein Fehler. Damit steht die produzierende Industrie mit ihrem selbst auferlegten Null-Fehler-Paradigma vor zwei wesentlichen Herausforderungen. Zum einen Produkte anzubieten, die der externen Forderung eines hohen Maßes an Individualität der Produkte nachkommt und zum anderen gleichzeitig der internen Forderung, die Wertschöpfungskette bedeutend effizienter zu gestalten als heute. Doch schon neben der praktischen „Unmöglichkeit von Null-Fehlern“ sind es gegenwärtig die dynamischen Kundenforderungen, neue Wettbewerber, Umstellungen in der Informations- oder Produktionstechnologie, Wechsel in der Führungsstruktur oder neue Mitarbeiter, die stetig neue Forderungen definieren. Einige Unternehmen werden auf diese Weise zu kontinuierlichen Verbesserungen getrieben; andere organisieren die Begegnung mit den neuen Forderungen aktiv und vorausschauend. Diese Arbeit greift das Thema der Nichterfüllung von Anforderungen – also fehlerhaftes Verhalten – auf und reduziert dies auf das Problem des reaktiven Qualitätsmanagements; d. h. der Aufgabe der organisatorischen Einbettung von Prozessen und Entscheidungen zur Fehlerbeseitigung. Ausgehend von dieser Problemstellung werden die wesentlichen wissenschaftlichen Grundlagen herausgearbeitet. Aus den Bereichen Qualitätsmanagement und Regelungstechnik, Organisations- und Entscheidungslehre sowie Daten und Informationen werden Forderungen an ein Gestaltungsmodell abgeleitet, welches den Anspruch besitzt, einen allgemeingültigen Ordnungsrahmen für die Allokation von Aufgaben im Rahmen der Rückführung von qualitätsrelevanten Daten und deren Verarbeitung zu sein. Die Arbeit überführt die grundlegenden theoretischen Forderungen in detaillierte Forderungen und benennt erstmals die Quality Backward Chain als geeignete Form, das geforderte Gestaltungsmodell auszufüllen. Das Ergebnis ist zum einen die aufbauorganisatorische Ausgestaltung der Quality Backward Chain, die mit der Trennung in drei Module und drei Ebenen den Grundstein für eine dezidiert vorgenommene Aufgabenallokation zur ablauforganisatorischen Gestaltung legt. Zum anderen werden letztlich 18 Aktivitäten und 41 Aufgaben beschrieben, die erfüllt werden müssen, um eine wirksame Quality Backward Chain in Unternehmen einzuführen.