Zustandsbasierte Fabrikplanung
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„Jede Fabrikplanung ist anders.“ Mit dieser Aussage wird derjenige konfrontiert, der sich mit dem Praktiker über das Thema Fabrikplanung unterhält. Die Planung ist durch unterschiedliche Planungsaufgaben, eine Vielzahl von Planungsbeteiligten und Ausgangszuständen geprägt, die in Kombination die Ausgangslage für die Planung festlegen. Gleichzeitig sind produzierende Unternehmen gezwungen, in immer kürzer werdenden Abständen mit einer hohen Flexibilität auf Änderungen der Umwelt zu reagieren, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Die hohe Interaktion der Planungsaufgaben, die Zunahme von Turbulenz und Dynamik im Projektverlauf sowie der Zeitdruck durch verkürzte Produkt- und Prozesslebenszyklen stellen für die heutige Fabrikplanung die Kernherausforderungen dar. Vor dem Hintergrund der dargestellten Motivation wurde in dieser Arbeit eine zustandsbasierte Methodik zur Planung von Fabriken konzipiert und für die praktische Anwendung in Planungsprojekten ausgestaltet. Den forschungsmethodischen Schwerpunkt der Dissertation bildet die Anwendung grundlegender Erkenntnisse aus der Entscheidungstheorie und dem Projektmanagement. Das Ergebnis dieser Dissertation ist ein Planungsvorgehen für die Fabrikplanung, welches die Wirkbeziehungen zwischen den einzelnen Planungsaufgaben berücksichtigt und durch eine Parallelisierung der Planungsaufgaben zu einer Verkürzung der Planungszeit beiträgt. Insbesondere wurde das Ziel verfolgt, miteinander wechselseitig vernetzte Planungsmodule über die Definition der Planungsinformationen parallel ausführbar zu gestalten. Das Potenzial der entwickelten Methodik liegt in einer effektiveren und effizienteren Planung, da Zeitvorteile durch parallele Bearbeitung von Planungsmodulen erschlossen werden können. Die Überprüfung und Validierung der entwickelten Lösung erfolgt im Rahmen von drei Fallstudien, welche verschiedene Planungsanlässe einer Fabrikplanung und unterschiedliche Branchen abdecken. Die entwickelte Methodik bietet die Möglichkeit für produzierende Unternehmen, Fabrikplanungsprojekte zu strukturieren und durchzuführen. Damit sind Unternehmen in der Lage, mit der existierenden Modulbibliothek ein Fabrikplanungsprojekt erfolgreich zu gestalten. Bei Vorliegen der Herausforderungen Interaktion, Turbulenz und Dynamik sowie Zeitdruck stellt die zustandsbasierte Fabrikplanung das erforderliche Werkzeug dar, Entscheidungen unter der Berücksichtigung zustandsbasierter Planungsinformationen zu treffen und die Auswirkung auf andere Planungsaufgaben transparent zu machen. Im Ergebnis wurde ein neuer Ansatz geschaffen, Fabrikplanung auf Grundlage der inneren Logik eines Projekts zu verstehen.