St. Petri Leipzig
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800 Jahre Ersterwähnung der Peterskirche Leipzig 2013 sind Grund genug, sich eingehender mit der Geschichte des Gotteshauses und seiner Gemeinde zu beschäftigen. Der Autor befasst sich so mit dem Gründungsmythos der Peterskirche im Mittelalter als wahrscheinlich ältester Leipziger Kirche und der Wiederaufführung als Predigt- und »Unterrichts«-Kirche nach über 100 Jahren profaner Nutzung zu Beginn des 18. Jahrhunderts, einer Zeit des Pietismus und der Aufklärung sowie des Wunsches der Gläubigen nach erbaulichen Predigten der Geistlichkeit. Bedeutende Geistliche der Peterskirche werden im Buch mit biografischen Skizzen gewürdigt. Darüber hinaus stellt das Gotteshaus insbesondere nach seiner Erhebung zur Pfarrkirche und der 1885 erfolgten Weihe ihres Nachfolgebaues am Schletterplatz (heute Gaudigplatz) auch eine Schnittstelle zwischen gesellschaftlicher Realität und geistlichem Wirken dar. Diesbezüglich werden in vorliegendem Buch sowohl Schicksale jüdischer Konvertiten als auch Prozesse kirchlich-gemeindlichen Wirkens und der Herausbildung der Leipziger Bekennenden Kirche während der nationalsozialistischen Diktatur nachgezeichnet. Dabei konnte der Autor verschüttete nformationen aus dem »Dunkel« der Geschichte wieder ans Licht holen und auch neue Erkenntnisse zur Geschichte der Kirche und ihrer Gemeinde aufbereiten. Gerade die Darstellung des Schicksals einiger Konvertiten während der Jahre 1933 bis 1945 erfolgt erstmals für eine Leipziger Kirchgemeinde.