Prozesshandbuch Sanierung, Abwicklung und Insolvenz
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Die Prozessoptimierung hat auch vor der Problemkreditbetreuung nicht haltgemacht. So werden die Geschäftsvorfälle heutzutage in Prozesslandkarten festgehalten. Spezialisierung, Automatisierung und Standardisierung sind typische Begriffe der Bankenwelt geworden. Dabei liegt der Fokus der Neugestaltung von Abläufen bislang vielfach auf einer strikten Kostenoptimierung. So wird versucht, die Prozessschritte durch die Übertragung industrieller Ansätze möglichst effizient zu gestalten. Gegenüber der Kostenbetrachtung führt eine mögliche Wertorientierung jedoch vielfach zu einer besseren Erreichung der Unternehmensziele. Dabei steht nicht mehr allein die reine Aufwandsreduzierung als strategisches Ziel im Vordergrund, sondern auch die Ertragsseite wird betrachtet. Beide Wege sollen in diesem Werk anhand der Empirie und der Umsetzung in die Praxis diskutiert werden. Dazu werden die Abläufe in den Sanierungs- und Abwicklungsabteilungen der Banken und Sparkassen empirisch untersucht. Befragt wurden dazu die Risikospezialisten in Kreditinstituten mit einem Fragebogen. Versendet wurden insgesamt 1.460 Fragebögen zum Sanierungs- und Abwicklungsgeschehen in deutschen Kreditinstituten. Zur Abrundung des Gesamtbildes wurden zudem 1.550 Insolvenzverwalter in die Umfrage einbezogen, um die Abwicklungsseite ganzheitlich zu betrachten und erste Erfahrungen mit dem ESUG zu erhalten. Insgesamt wurden von den befragten Bankspezialisten und Insolvenzverwaltern 522 Fragebögen beantwortet. Die Ergebnisse der Untersuchung geben ein repräsentatives Abbild über die Problemkreditbearbeitung der Kreditinstitute und die Tätigkeiten der Insolvenzverwalter. Zu einer Vielfalt von Fragen aus der Sanierungs- und Abwicklungspraxis ermöglicht der Vergleich mit vorgelagerten Referenzuntersuchungen wertvolle Rückschlüsse auf langfristige Trends und Entwicklungstendenzen. Ziel ist es, praxisnahe Anregungen zur optimalen Ausgestaltung der Prozesse in der Sanierung und Abwicklung in Kreditinstituten und in Insolvenzverwalterkanzleien zu geben. Die Vorschläge orientieren sich an quantitativen Zielen wie der Kostenoptimierung oder der Wertsteigerung sowie an qualitativen Verbesserungen mit der Strukturierung der Abläufe oder einer Verbesserung des Reportings.