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Methodik zur nutzerorientierten Bewertung radikaler Produktinnovationen

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Durch zunehmende Volatilität der Märkte sind Unternehmen aufgefordert sich kontinuierlich an ändernde Rahmenbedingungen anzupassen. Innovationsfähigkeit ist dabei der Motor wirtschaftlicher Entwicklung. Oftmals sind die performantesten Unternehmen nicht in der Lage, ihre Leistungsfähigkeit nachhaltig über zehn bis fünfzehn Jahre zu halten. Eine zentrale Ursache wird im Mangel eines effektiven Innovationsmanagements gesehen, das radikale Innovationen ermöglicht und zielgerichtet fördert. Radikale Innovationen werden letztendlich darüber entscheiden, welche Länder und Regionen die Wirtschaftsmächte des 21. Jahrhunderts sein werden. Für den Umgang mit radikalen Innovationen werden völlig andere Regularien konstatiert. Bewährten Erfolgsfaktoren, wie hohe Prozessformalisierung, frühzeitige Integration verschiedener betrieblicher Funktionen oder starke Unterstützung durch das Top Management, konnten negative Auswirkungen auf radikale Innovationsprojekte nachgewiesen werden. Dagegen wird die frühzeitige aktive Nutzerintegration in den Bewertungsprozess in vielen empirischen Studien als der zentrale Erfolgsfaktor gesehen. Dieser positive Effekt steigert sich dabei mit zunehmendem Innovationsgrad. Untersuchungen im Rahmen der vorliegenden Arbeit haben gezeigt, dass radikale Produktinnovationen nach einem Produkterlebnis durch potenzielle Nutzer oftmals von diesen völlig anders wahrgenommen werden, als vorab vom Unternehmen antizipiert. In der Praxis basiert die Bewertung von radikalen Innovationen in den frühen Phasen jedoch häufig auf nicht belastbaren Annahmen. Die praktische Relevanz dieser Arbeit wird unter anderem an einem Beispiel aus der Automobilindustrie verdeutlicht. Der bevorstehende Wandel von Verbrennungsmotor betriebenen Fahrzeugen hin zu elektrisch angetriebenen, ist ein Paradigmenwechsel für die gesamte Industrie und ein Paradebeispiel für das Umfeld radikaler Innovationen. Diese technologische Neuerung stellt betroffene Unternehmen vor große Herausforderungen. Langjährig aufgebaute Kompetenzen und Ressourcen werden durch neue Technologien verdrängt oder überflüssig. Viele bereits jahrelang etablierte Unternehmen sehen ihr bestehendes Geschäft, sogar ihre Existenz bedroht. Zusätzlich ist die Zulieferindustrie durch ihre starke Abhängigkeit gegenüber den Original Equipment Manufacturer (OEM) weiteren Herausforderungen, wie beispielsweise der Isolierung vom Endkunden, ausgeliefert. Radikale Innovationen bieten dabei Chancen, dieser Abhängigkeit proaktiv entgegenzuwirken. Sie ermöglichen die Generierung langfristiger Wettbewerbsvorteile und sind damit die Basis einer nachhaltigen Sicherung des Unternehmenserfolgs. Somit scheint es für Zulieferunternehmen unabdingbar, sich in der Frühphase des Innovationsprozesses verstärkt mit der Nutzerperspektive radikaler Produktinnovationen auseinanderzusetzen. Die dargestellte Problemstellung erfordert eine neue Herangehensweise zur nutzerorientierten Bewertung radikaler Produktinnovationen. Folglich setzt sich diese Arbeit zum Ziel, eine zweckmäßige und operationalisierte Methodik zu entwickeln, die dem Anwender durch frühzeitige Nutzerintegration im Innovationsprozess eine transparente und belastbare Entscheidungsunterstützung für radikale Produktinnovationen zur Verfügung stellt.

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