Agenda Gute Arbeit: geschlechtergerecht!
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Die Daten und Erkenntnisse zu arbeitsbedingten Belastungen und Risiken sowie zu deren Folgen zeigen deutliche Geschlechterunterschiede, nicht nur bei den psychischen Belastungen. Sie weisen darauf hin, dass in vielen wichtigen Aspekten die sozialen Geschlechterrollen von Frauen und Männern relevant sind. Allerdings ist bislang noch ein großer 'blinder Fleck' für Genderfragen im Arbeits- und Gesundheitsschutz zu konstatieren; und bezogen auf 'Männerarbeit' und 'Frauenarbeit' halten sich Fehleinschätzungen im Sinne von 'Ein Kilo Eisen ist schwerer als ein Kilo Bettfedern' hartnäckig. Erst eine geschlechtersensible, geschlechtergerechte Agenda für die Verwirklichung des Leitbilds Guter Arbeit wird dazu führen, dass Gute Arbeit Realität wird für Erzieherinnen und Beschäftigte in den Sozialen Berufen ebenso wie für Beschäftigte auf dem Bau und im Zementwerk oder bei der Maschinenbedienung in der Feinmechanik, auf allen Hierarchieebenen und in allen Beschäftigungsverhältnissen, auch und gerade in prekären Formen. Ein geschlechtersensibler Ansatz des Arbeits- und Gesundheitsschutzes verbindet sich mit dem Blick auf weitere Aspekte des demografischen Wandels – Alter, Diversity – und führt zu besseren Analysen arbeitsbedingter Risiken und damit zu wirkungsvolleren Strategien für Risikoprävention und Ge sundheitsförderung. An den Gesamtüberblick der Herausgeberinnen anknüpfend stellen die Autorinnen und Autoren Schwerpunktthemen und methodische Überlegungen zu geschlechtersensiblen Ansätzen für Gute Arbeit dar. Präsentiert werden aktuelle Datenanalysen, neue Projekte und Initiativen aus der betrieblichen Praxis sowie innovative Ansätze von Gewerkschaften und Gleichstellungsbeauftragten. Es wird aufgezeigt, was sich in der Politik und den staatlichen und berufsgenossenschaftlichen Institutionen bereits getan hat, wo Hürden liegen und wie die weitere Perspektive zu gestalten ist.