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Entscheidungsverhalten im Controlling

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Das Selbstverständnis des Controllings ist von der Vorstellung geprägt, dass Controller vollständig rational handeln und insbesondere für die Sicherung rationaler Entscheidungsstrukturen verantwortlich sind. Dieses Selbstverständnis und die danach ausgerichtete Entscheidungskultur im Controlling gelten aufgrund der rasant ansteigenden Informationsflut, der verkürzten Entscheidungszeiten und der wachsenden Dynamik entscheidungsrelevanter Einflussfaktoren als obsolet und ineffektiv. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass rationale Entscheidungen bei weniger komplexen Problemstellungen den intuitiven Entscheidungen überlegen sein können. Für komplexere Entscheidungssituationen wird domänenübergreifend jedoch das intuitive Handeln als effektiverer und effizienterer Entscheidungsmodus angesehen. Dabei gilt die Intuition insbesondere bei Entscheidungen in nicht standardisierten, unter instabilen Umweltbedingungen, unklarer Sachlage, unter Zeitdruck oder bei Informationsflut/-mangel als wirkungsvoller Entscheidungsmodus. Entgegen zahlreichen Studien zur Effektivität und Effizienz intuitiver Entscheidungen in unterschiedlichen professionellen Domänen blieben für die Domäne Controlling vergleichbare Forschungsanstrengungen aus. Infolgedessen ist es die Zielsetzung der vorliegenden Studie, einen ersten Beitrag zur Bedeutung der Intuition im Entscheidungsverhalten der Controller zu liefern. Hierfür wird die Effizienz der intuitiven Entscheidungen anhand der Qualitätsunterschiede zu rationalen Entscheidungen untersucht. Um dem Argument der Intransparenz intuitiver Prozesse im Controlling entgegenzutreten, wird außerdem der intuitive Prognoseprozess von Controllern charakterisiert. Für detaillierte Aussagen zur Bedeutung der Intuition im Controlling werden aufgrund deren Abhängigkeit vom domänenspezifischen professionellen Erfahrungswissen stets die Unterschiede zwischen Controlling-Experten und Controlling-Novizen analysiert und diskutiert. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung zeigen, dass der bisher kategorisch geforderte Ausschluss intuitiver Entscheidungsmomente im Controlling hinsichtlich des jeweiligen Expertisegrads zu revidieren ist. Ferner werden zahlreiche Implikationen für die Controllingtheorie und das Entscheidungsverhalten in der Controllingpraxis abgeleitet. Zudem werden einige Vorschläge für zukünftige Forschungsanstrengungen vorgestellt.

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