Vorgehensmodell zur wandlungsfähigen integrierten Absatz-, Produktions- und Logistikplanung in Produktionsnetzwerken der Stahlverarbeitung
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Die wachsenden Kundenanforderungen an die stahlverarbeitenden Produktionsunternehmen wie bspw. kundenindividuelle Produkte bei kurzen Lieferzeiten und niedrigen Preisen, machen es für die Unternehmen attraktiver, in Produktionsnetzwerken zu agieren. Die dadurch erreichbare Kundennähe und die bessere Erfüllung der Kundenwünsche durch Spezialisierungsvorteile sind zugleich mit einem erhöhten Koordinationsbedarf verbunden. Dies macht sich auch in Bezug auf die Koordination und die Gestaltung netzwerkweiter Planungsprozesse bemerkbar. Dabei wird die Planungsfähigkeit zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor, um den Kundenanforderungen gerecht zu werden. Integrierte Planungsprozesse verbessern die Planungsfähigkeit des gesamten Produktionsnetzwerks. Aufgrund der mangelnden Transparenz in den Planungsprozessen und der daraus resultierenden Abstimmungsprobleme sowie der unterschiedlichen Planungsstrategien und der oft fehlenden Veränderungsbereitschaft der Netzwerkpartner erweist sich die Integration der Planungsprozesse als schwierig. Der aktuelle Stand der Forschung zeigt zudem auf, dass die bisherigen Integrationskonzepte sich hauptsächlich auf Teilbereiche der Planungsaufgaben beschränken und keine ganzheitliche Integration der Absatz-, Produktions- und Logistikplanung sicherstellen. Zusätzlich zu den sich ändernden Kundenanforderungen wird ein Wandel von anderen Rahmenbedingungen in Produktionsnetzwerken beobachtet. Da die Wandlungstreiber zu Beginn der Veränderung oft nicht bekannt sind, ist es für die Produktionsnetzwerke schwer, die Veränderung rechtzeitig wahrzunehmen und mit den entsprechenden Maßnahmen darauf zu reagieren. Aus dem aktuellen Stand der Forschung auf dem Gebiet der wandlungsfähigen Planung lässt sich außerdem ableiten, dass die einzelnen Planungsaufgaben hinsichtlich der Wandlungsfähigkeit meist isoliert betrachtet werden. Angesichts sich ändernder Rahmenbedingungen und Volatilität der Märkte sowie enormer Vorteile durch integrierte Planungsprozesse gewinnt die Notwendigkeit, Planungsprozesse schnell und anforderungsgerecht zu wandeln und netzwerkweit integriert zu gestalten, an Bedeutung. Die vorliegende Arbeit greift diese Problemstellung auf und liefert eine ganzheitliche methodische Unterstützung zur Umgestaltung der den Wandlungstreibern ausgesetzten Planungsprozesse. Zur Sicherstellung der Wandlungsfähigkeit des integrierten Absatz-, Produktions- und Logistikplanungsprozesses werden in dieser Arbeit relevante Einflussfaktoren auf die Gestaltung dieses Planungsprozesses und deren Ausprägungen identifiziert. Ausgehend von den definierten Einflussfaktoren und den relevanten Kombinationen von Faktorausprägungen erfolgt die Entwicklung verschiedener Planungsprozessmodelle. Die erzielten Ergebnisse werden in einem Vorgehensmodell zusammengefasst und die Praxistauglichkeit bzw. Anwendbarkeit an einem Praxisbeispiel nachgewiesen.