Solution-focused conflict survey
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Obwohl selten hilfreich, findet bei der Konfliktberatung die Diskussion von Ursachen und Problemen häufig in Form von Konfliktanalysen statt. Die vorliegende Arbeit sucht nach einer Form der Konfliktdiagnose in Organisationen, die sich von Beginn an auf Lösungen fokussiert und sich nur so weit als unbedingt nötig mit Problemen beschäftigt. Mit dem Solution-focused Approach entwickelten Steve de Shazer und Insoo Kim Berg ein ursprünglich für den therapeutischen Kontext konzipiertes Beratungsmodell, das sich bei völligem Verzicht auf die Beschäftigung mit Problemen unmittelbar der Entwicklung von Lösungskonzepten zuwendet. Eigenheiten von Organisationen werden nicht berücksichtigt, was sich am fehlenden Zugang zu strukturellen Konflikten zeigt. Ein zentrales Thema dabei ist der Umgang mit der Komplexität sozialer Systeme unter Berücksichtigung der Prämisse, Lösungskonstruktionen ohne Analyse von Problemen zu entwickeln. Auf Basis der theoretischen Grundlagen des lösungsfokussierten und des systemischen Beratungsmodells und einer empirischen Untersuchung werden die Durchführung einer Orientierungsphase im Rahmen einer Konfliktberatung von Organisationen aus verschiedenen Perspektiven gegenübergestellt und analysiert und empirische Evidenzen in einem Modell einer systemisch geleiteten Prämediation mit einer lösungsfokussierten Konfliktanalyse, dem Solution-focused Conflict Survey, zusammengefasst. Dieser systemisch-lösungsfokussierte Diagnoseansatz erlaubt eine Identifizierung struktureller Spannungsfelder und damit auch die Einbeziehung der Organisation an sich als Teil des Konfliktsystems in die Lösungsarbeit.