Orientalisiert – kriminalisiert – propagiert?
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China und der Islam werden selten miteinander in Verbindung gebracht, dabei spielen die über 20 Millionen Muslime des Landes eine nicht zu vernachlässigende Rolle in der chinesischen Innen- und Außenpolitik. Aber spiegelt sich diese Bedeutung auch in der gesellschaftlichen Wahrnehmung wider? In diesem Buch wird den vielfältigen Positionen von Muslimen im heutigen China nachgegangen, wobei sowohl Innen- als auch Außenperspektiven beleuchtet werden. Anhand von Gesprächen mit chinesischen Muslimen verschiedener ethnischer Gruppen und Nichtmuslimen sowie der Analyse chinesischer Zeitungsartikel wird ein breites Bild von der Wahrnehmung von Muslimen gezeichnet. Der Abschnitt „Orientalisiert?“ fragt nach einer möglicherweise bestehenden internen Orientalisierung von Muslimen als „den Anderen“ in ganz China. Unter dem Stichwort „Kriminalisiert?“ wird die Situation der Uiguren in Xinjiang dargestellt. Schließlich folgt unter „Propagiert?“ die Frage nach der Vermarktung des Islams zu außenpolitischen und -wirtschaftlichen Zwecken - vor allem in der Autonomen Region Ningxia der chinesischsprachigen Hui-Muslime. Überblickskapitel erläutern zudem die historischen und politischen Hintergründe der aktuellen Situation. Dabei ergeben sich überraschend gegenläufige Tendenzen im Umgang mit der Religion, aber auch interessante internationale Vergleichsperspektiven.