Entwicklung einer Methodik zur Auswahl eines flexiblen teil- oder vollkontinuierlichen Schichtsystems

Um die Produktivität weiter zu steigern und flexibel agieren zu können, müssen Unternehmen verstärkt in der Lage sein, kurzfristig auf Auftragsschwankungen reagieren zu können. Daher besteht für viele Unternehmen die Notwendigkeit, ein für ihr Geschäftsmodell spezifisches, flexibles und nach den gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen gestaltetes Schichtsystem zu entwickeln und einzuführen. Die größte Schwierigkeit besteht häufig darin, aus mehreren ausgearbeiteten Schichtsystemen die für das eigene Unternehmen am besten geeignete Alternative auszuwählen. Diesbezüglich hat der Autor eine Methodik zur Auswahl eines flexiblen teil- oder vollkontinuierlichen Schichtsystems entwickelt. Die Grundlage für diese Methodik bildet mit dem Analytic Hierarchy Process ein mehrkriterielles Bewertungsverfahren. In mehreren Schritten werden die vom Autor vorab hergeleiteten Bewertungskriterien zur kurz- und langfristigen Flexibilität, Ergonomie und dem Sozialleben der Arbeitspersonen von Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern gewichtet. Anschließend können damit die von einem Arbeitszeitexperten entworfenen Schichtsystemalternativen bewertet werden. Mithilfe der generierten Rangfolge kann der Auswahlprozess für ein Schichtsystem transparent und objektiv gestaltet werden. Die anhand von zwei Fallstudien durchgeführte Verifizierung zeigt, dass durch die ordnungsgemäße Anwendung der Methodik eine arbeitswissenschaftlich gut begründete Auswahl eines flexiblen teil- bzw. vollkontinuierlichen Schichtsystems erfolgen kann. Schließlich wird mittels einer konvergenten Validierung belegt, dass die generierten Rangfolgen konsistent mit dem BESIAK-Verfahren sind und sich somit Schlussfolgerungen in Bezug auf das entwickelte Kriteriensystem wohl verallgemeinern lassen.