Die Geschichte meiner Frau
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»Ein Schlüsselroman ungarischer Dichtkunst« Lizzy, die zierlich-mollige Französin, zerbrechlich wie ein teurer Flakon, fällt wie eine Himmelsgabe in das Leben ihres Mannes, des schwerblütigen und grobschlächtigen holländischen Kapitäns Jacob Störr. Ihre Schönheit ist für ihn allerdings ein Geschenk, das er nicht wirklich genießen kann: Seine maßlose Eifersucht liefert ihm den Vorwand für zahllose Affären und Eskapaden, die weniger dem Verhalten seiner Frau als allein seiner grotesken Egozentrik geschuldet sind. Denn Jacob Störr ist ein amoralischer Zeitgenosse, der von seiner Umwelt gerade deshalb Anstand und Verlässlichkeit verlangt, weil ihm selbst beide Tugenden völlig fremd sind. Der ungarische Lyriker und Philosoph Milán Füst hat mit diesem anekdotenreichen Roman - seinem einzigen - nicht nur eine amüsante Geschichte von grotesker Egozentrik verfasst, sondern auch eine ernste und zeitlose Analyse menschlichen Irrens, das unter dem Namen »Liebe« mehrere Leben gleichzeitig ruinieren kann. 1967 wurde Füst für den Nobelpreis nominiert, »aber der Tod war schneller als die schwedische Akademie« (György Konrád).