Weder Ebbe noch Flut
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Die Geschichte der großen Liebe von Albert und Dorothee beginnt 1983 am Rande eines Kirchentages in Leipzig. Ein Kind soll für die beiden ein Zauberspruch gegen einen Alltag sein, mit dem sie nichts anfangen können. Doch Dorothee wird nicht schwanger, auch die Medizin vermag nicht zu helfen. Dann fällt die Mauer, neue Möglichkeiten tun sich auf, aber Albert entbindet Dorothee von ihrem Versprechen auf ein gemeinsames Leben. Er verlässt sie aus Liebe, damit wenigstens sie sich ihren Kinderwunsch erfüllen kann. Er selbst geht nach Wales – wie er sagt: ans Ende der Welt. Dort will er seine Forschungen zu Adalbert Stifter abschließen, dessen Ehe ebenfalls kinderlos geblieben war. Und noch tiefer reicht die Verbindung Alberts mit dem Leben Stifters: Als Albert einige Jahre später zum Abschluss seiner Forschungen nach Oberplan, Stifters Geburtsort in Böhmen, reist, lebt Dorothee dort … Jörg Bernig erzählt die Geschichte einer großen Liebe, die durch Kinderlosigkeit in Gefahr gerät. Die Art und Weise, wie er die Liebenden in den Jahren vor und nach den Herbstereignissen von 1989 zeichnet und dies behutsam mit biografischen Details aus dem Leben Adalbert Stifters verbindet, macht diesen Roman zu einem Buch der Romantik von heute – einer Romantik, gegen die das alltägliche Leben steht.