Geschichten vom Ende der Welt
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Kaum eine Region der Erde vermag bis heute, die Imagination so intensiv herauszufordern wie der Süden des amerikanischen Kontinents mit Patagonien und Feuerland. Zeugnisse über diese magische Landschaft gibt es bereits seit den Tagen ihres Entdeckers, des Weltumseglers Ferdinand Magellan. Der Mythos von den ›patagonischen Riesen‹ geht auf dessen Chronisten Antonio Pigafetta zurück. Das heute zu Chile und Argentinien gehörende Gebiet scheint als 'Treibhaus von Legenden, Halbwahrheiten und Fehlinformationen' (Paul Theroux) zu wirken. Vielleicht zog das Land deshalb die Abenteurer an, um die es im ersten Teil der Anthologie geht. Wer immer sich an den harten Bedingungen dort abzuarbeiten bereit war, musste sich in selbst geschaffenen Nischen an die Gegebenheiten anpassen. Den Einwanderern und ihren je eigenen Überlebensstrategien ist der zweite Teil gewidmet. Zwischen Faszination und Beklemmung schwanken die Schilderungen der patagonischen Landschaft im dritten Teil dieses Lesebuchs. Die Liste der Literaten, die sich von ihr haben inspirieren lassen, umfasst illustre Namen wie Melville, Verne oder Chatwin. Diese Textsammlung will aber auch auf unbekannte Schriftsteller aufmerksam machen, von denen jene Klassiker ihre Prägung erhielten. Ausserdem soll das Augenmerk auf die Bücher vergessener Autoren und deren oft originelle Sicht auf Patagonien gelenkt werden. Die Namen Neruda, Mistral, Coloane und Allende stehen für den speziell südamerikanischen Blick auf das ›Ende der Welt‹. Die Textauswahl wird von einer kurzen Geschichte der ›Patagonienliteratur‹ eingeleitet und durch Autorenporträts, viele Abbildungen und eine Landkarte ergänzt. Sie umfasst Beiträge von Pablo Neruda, Antonio Pigafetta, John Byron, Bruce Chatwin, Paul Theroux, Albert Camus, Frantisek Langer, George Chaworth Musters, Matthias Ulrich, Francisco Coloane, Mollie Robertson, Isabel Allende, Luise Ullrich, Georges Perec, Edward Lear, Herman Melville, Gorch Fock, Jules Verne, Gabriela Mistral, Florence Dixie, William Henry Hudson, Gunther Plüschow, Otto Schreiber, Claudio Magris und Otto Steiger.