Liebesgedichte
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Daß sie niemals »die Eine« gewesen sei, immer »die Andere«, schreibt Gertrud Kolmar 1942 über ihre letzte unerfüllte Liebe zu einem jüngeren Mann, wenige Monate vor ihrer Deportation nach Auschwitz. »Eine der größten deutschen Lyrikerinnen« (Wolfdietrich Schnurre) nennt damit ihr Lebensgesetz: die auferlegte, empfundene, schließlich angenommene Andersheit als Frau und als Jüdin. In ihren Liebesgedichten, die im vorliegenden Band versammelt sind, schildert sie als junges heranwachsendes Mädchen im Kaiserreich und später als junge Erzieherin in den zwanziger Jahren ihre Lebens- und Liebeswelten, ihre Begegnungen, Berührungen und Sehnsüchte. Aber auch die Entrechtung und Verfolgung im »Dritten Reich« kommen hier zum Ausdruck: »Und arme Liebende sterben schrecklich an glücklosen / Orten«.