Gotteszahl
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Am Heiligen Abend wird in Bergen (Norwegen) die evangelische Bischöfin Eva Karin Lysgaard auf offener Straße erstochen. Wegen der überregionalen Bedeutung des Mordes wird der Osloer Kommissar Yngvar Stybø nach Bergen geschickt, um die Kollegen dort zu unterstützen. Die Ermittler haben nichts in der Hand: Der Täter konnte unerkannt entkommen und hat keine Spuren hinterlassen. Zudem war Bischöfin Lysgaard beliebt und anerkannt, daran änderte auch ihr Eintreten für die Rechte Homosexueller und gegen Abtreibung nichts; ein Motiv ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Ihr Mann und ihr Sohn stehen unter Schock und weigern sich, die Ermittlungen zu unterstützen. Allerdings gibt Stybø ein verschwundenes Porträtbild Rätsel auf. Zur gleichen Zeit arbeitet Inger Johanne, Stybøs Frau, an einem Forschungsprojekt über Hasskriminalität. Dabei stößt sie auf eine Gruppe aus den USA namens “die 25er”, ein Zusammenschluss aus fanatischen Christen und Muslimen, die im Namen Gottes Menschen töten, die aus ihrer Sicht unmoralisch leben. - Aus diesen und einigen weiteren Handlungssträngen, die zunächst scheinbar gar nichts miteinander zu tun haben, komponiert Anne Holt einen fesselnden Krimi über religiös motivierten Fanatismus und die gesellschaftlichen Probleme Homosexueller. Schon nach wenigen Seiten macht sich das Gefühl einer subtilen Bedrohung breit, die sich auch gegen die Familie von Inger Johanne und Yngvar richtet. Zusammen mit einer ausgefeilten Charakterisierung der Figuren und einer lebendigen Schilderung ihres Umfeldes führt das dazu, dass man Seite um Seite liest und gar nicht wieder aufhören kann. Sehr empfehlenswert! Anne Holt war Fernsehjournalistin, Polizistin, stellvertretende Polizeichefin von Oslo und 1996 für kurze Zeit Justizministerin von Norwegen. Sie lebt mit ihrer Ehefrau Tine Kjær in der Nähe von Oslo.
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