Depri
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Nach einem erfolgreichen Suizid fragt man sich oft, was im Selbstmörder vorgegangen ist, was ihn gequält hat. Jede Antwort wird anders ausfallen. In „Depri“ lesen wir eine geradezu generalstabsmäßige Planung eines Suizids, wobei sogar die Beseitigung des Leichnams eingeplant ist. In die Schilderung der Vorbereitung ist die gesamte Lebensgeschichte eingewoben, wodurch eine Langzeitanalyse möglich wird. Da treten die Folgen einer Vergewaltigung auf, Suche nach zärtlicher Geborgenheit und unerfüllter Beziehungen. Suizidplanung und Erinnerungen vermischen sich gegen Ende des Buches immer mehr. Das Material ist weitgehend authentisch, insofern auch als Quelle für Psychologen geeignet. Wenn beispielsweise von der Veröffentlichung der Hitler-Tagebücher geschrieben wird, dann ist das kein Abklatsch der Stern-Veröffentlichung, sondern dies erscheint bereits in den Urtexten der 60er Jahre.