O.T. - sowie ein Gespräch mit Max Dax
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»U. D. Bauer reiht in ihrem Romandebüt wie in einem komplexen Sudoku Zitat an Zitat und schneidet die Welt in über dreitausend Ebenen. O. T. begegnet der Willkür unserer digitalen Welt mit der robusten Verbindlichkeit der Literatur. Ein Glücksfall!« Alexander Kluge »Eine detektivische Polyphonie« Hans Ulrich Obrist O. T. zitiert , was uns im Museum begegnet: Werke „Ohne Titel“ in die Welt zu entlassen. U. D. Bauer kennen wir als bildende Künstlerin. Ihr erstes literarisches Werk erzählt, was zunächst nicht der Rede wert scheint; die Geschichte eines Schriftstellers, der seinen Roman schreibt. Aber wie das U. D. Bauer gelingt, das haben wir bisher in der Literatur noch nicht gelesen: kein einziges Wort stammt von der Autorin selbst. O. T. ist wie ein Mosaik, ein Cut-up aus 3000 Zitaten der Welt-und Trivialliteratur, der Poesie, Gebrauchsanweisungen und Grimms Märchen. Die Liste der Zitierten reicht wortgewaltig von Dante bis James Joyce, von Shakespeare bis Leo Tolstoi – und alle klassischen Romanthemen einer Familiengeschichte erkennen wir: Dreiecksbeziehungen, Betrug, Totschlag, Inzest, romantische Sonnenaufgänge und einsames Verzweifeln am Schreibtisch. Das System „Zettels Traum“ begegnet uns wieder, ein vielstimmig erzähltes Universum aus Fundstücken und Aufgespürtem. Sieht so der virtuos wie originell gefügte Endpunkt der Literatur aus? O. T. fügt der Diskussion um copy und paste, um Originalität und Autorschaft eine neue Facette hinzu. Und en passant wird O. T. zum Manifest für die Freiheit und Grenzenlosigkeit der Kunst. Buchkünstler: Friedrich Forssman
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