Oderland
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Im Jahr 1221 gerät der junge Hans, ein aufmüpfiger Bauernsohn aus einem kleinen Dorf bei Würzburg wegen der hohen Abgabenlast in Konflikt mit dem bischöflichen Hof. Jeden Tag muss er mit seiner Verhaftung rechnen. Da kommt ihm der Ruf des schlesischen Herzogs entgegen. Dieser umwirbt deutsche Bauern mit dem Versprechen vom eigenen Land und jahrelanger Abgabefreiheit, um sein nur dünn besiedeltes und kaum erschlossenes Gebiet zu bebauen und zu kultivieren. Hans schließt sich dem strapaziösen Treck nach Osten an. Auf bewegende Weise erlebt der Leser den monatelangen gefahrvollen Zug nach Osten mit, die Entstehung er ersten deutschen Dörfer in dem slawischen Land und die Entwicklung Schlesiens zu einem vielfach interessanten Land an der Schnittstelle unterschiedlicher Kulturen. Eingebunden in eine über Generationen hinweg abwechs-lungsreiche Familiengeschichte wird im leichten Erzählstil am Beispiel der Nachkommen des fränkischen Bauernsohnes die äußerst wechselvolle Geschichte Schlesiens und der Deutschen in Schlesien bis zur Flucht am Ende des Zweiten Weltkrieges beschrieben. Die letzten schlesischen Nachfahren der ersten Ostkolonisten kommen 1945 wieder dort an, wo ihr Urahn Hans vor 724 Jahren aufgebrochen war, Neues zu wagen. Der Kreis hat sich geschlossen und es beginnt ein neuer Anfang im alten fränkischen Land. Die versöhnliche Begegnung eines Nachfahren des ersten Ostkolonisten mit einem heute in Breslau lebenden Polen lassen beide einen hoffnungsvollen Blick auf eine gemeinsame Zukunft in Europa erkennen. Einfühlsame Landschaftsbeschreibungen sowie die ausführliche historisch gut recherchierte Darstellung der Lebensumstände lassen die Schönheit und Einzigartigkeit Schlesiens aufleben.