Die letzte Amerikanerin
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Ein Mann, der an Heiligabend aus einem haltenden Auto springt und davonläuft. Eine Frau, die samt Säugling allein in einer fremden Stadt zurückbleibt. Ein Mädchen, das dem Sex- und Drogenleben ihrer Mutter hilflos ausgeliefert ist. Menschen, die im wahrsten Sinne des Wortes bereit sind, sich einen Arm abzuhacken, um endlich so geliebt zu werden, wie sie es sich wünschen. Doch dieser Wunsch wird selten erfüllt in den Storys von Elizabeth Ellen. Oft sind es Geschichten vom hässlichen Entlein, das durch eine lebensfeindliche Welt watschelt – und das Glück nur hin und wieder an Orten findet, an denen es gar nicht sucht. Manchmal sind es aber auch Testamente der Wut, der Rache, des verzweifelten Aufbegehrens. Und immer strotzen ihre Figuren vor Kraft, Lebenswillen und Lust. Ein Großteil der Storys kreist um das Schicksal von Erin, einem Mädchen, das »in Kneipen und Bars im Mittleren Westen« aufwächst und seine Jugend abgeschoben in einem Internat in Florida verbringt. Ständig ist die Sehnsucht nach der geliebten Mutter präsent, aber der Platz an deren Seite ist von immer wechselnden Lovern besetzt. Neuerdings ist es Proleten- und Crystal-Meth-Mike, der Erins Familienalltag zu einem wahren Martyrium werden lässt. »Wenn die beiden nicht ficken, dann streiten sie. Meistens schlägt Mama zuerst zu und Mike schlägt zurück, bloß härter.« Fast schon nebenbei wird Erin von Bundesstaat zu Bundesstaat verschickt, lernt ihre Halbschwester kennen, verliebt sich zum ersten Mal und erkundet – mit Hilfe einer Salatgurke – den eigenen Körper. Abgründiger, oft schmutziger Humor wechselt sich ab mit Szenen voll anrührender Zartheit und Poesie. Tiefe Gefühle werden durchbrochen von beißender Ironie. Die Grenze zwischen Liebe und Hass wird beinahe unmerklich immer weiter verschoben, von Seite zu Seite. Ein beeindruckendes Zeugnis einer bisher unerhörten literarischen Stimme – und ein ganz und gar ergreifendes Leseerlebnis!