Schwestern
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Zwei ungleiche Schwestern: Die eine flucht, flirtet und feiert, die andere ist schön, schweigsam und scheu. Tricia und Carmel waren noch klein, als ihre Mutter starb und sie allein bei ihrem Vater, einem Säufer und Weiberhelden, zurückblieben. Schließlich nahmen sich Verwandte der verwahrlosten und verstörten Mädchen an. Während Tricia zu einer lebenshungrigen jungen Frau heranwuchs, zog es die fromme Carmel in die Abgeschiedenheit des Klosters. Als die junge Nonne der vorgeblich heilen Welt des Ordens unerwartet den Rücken kehrt, hat Irland sich grundlegend verändert. Ende der sechziger Jahre ist die Gesellschaft im Umbruch, die vorher so mächtige Kirche hat jungen Leuten nur noch wenig zu bieten, in Nordirland eskaliert der Krieg. Carmel schlüpft zunächst bei Tricia unter und heiratet schließlich einen verwitweten Bestattungsunternehmer, in ihren Augen fast ein Heiliger. Aber Carmels weltentrückten moralischen Ansprüchen kann am Ende doch kaum jemand genügen: nicht die Nonnen im Kloster, nicht ihr Mann Desmond, vor allem nicht die eigene Schwester, von der sie so leichtfertig wie grausam hintergangen wird. Zurückgenommen, beinahe nüchtern erzählt Eugene McCabe eine bewegende Geschichte von Verrat und Vergebung, deren eigentliche Dramatik sich im Verschwiegenen und Verborgenen entfaltet.