Wenn sich die Geister scheiden müssen
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Sommer 1938, auch im Lipperland ist der Nationalsozialismus eingezogen. Ein jeder ist gefordert, sich mit dieser Ideologie auseinanderzusetzen. Da ist der Gutsbesitzer Elmar, der durch Kaderschulungen immer mehr vom nationalsozialistischen Denken beeinflusst wird und eine Chance wittert, seinen Besitz zu vergrößern. Da ist seine Frau Anna Sophia, die in ihrer Mentalität eigenständig geblieben ist. Auch Elmars Bruder Hartwig, ein Jurist, gerät in scheinbar ausweglose Konflikte. Da ist auch die Gymnasialschülerin Annemarie, die aufgrund ihrer Wirbelsäulenverkrümmung von ihren Lehrern Diskriminierungen erfahren muss. Da ist Hermann, der sich, unabhängig von jeder Ideologie, nur vom Mitgefühl leiten lässt, und Hermanns Mutter, die in einer Heil- und Pflegeanstalt als Musiktherapeutin arbeitet und um das Wohl eines jeden geistig Kranken kämpft. Schließlich ist da noch die Halbjüdin, die sich in einen Nazi verliebt. Die Autorin hat es verstanden, die Konflikte, in denen sich ihre Protagonisten befinden, so darzustellen, dass der Leser nachvollziehen kann, warum welche Entscheidungen getroffen werden. Die Frage, wer sich anpasst und wer sich der herrschenden Ideologie verschließt und Nein sagt, hält das Werk spannend bis zum Schluss.