Die ermordete Cousine
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»So«, sagte ich zu mir selbst, während Schaufel um Schaufel die Erde zu einem Haufen anwachsen ließ, »sie heben das Grab aus, in welches ich, bevor zwei Stunden um sind, kalt und verstümmelt hinabgesenkt werden soll. Ich gehöre ihnen – ich kann ihnen nicht entkommen.« Kurzbeschreibung: Joseph Sheridan Le Fanu, der Erfinder der englischen Short Story, der kunstvoll ausgearbeiteten, auf konzentrierte Wirkung angelegten Erzählung, der zugleich ein Meister der psychologischen Fantastik war, hat den Stoff der von der eigenen Familie in klaustrophobischer Enge bedrängten und bedrohten Heldin mehrfach verarbeitet und liefert mit »Die ermordete Cousine« den verdichteten Vorentwurf zu seinem Meisterwerk »Onkel Silas«. Eine junge Aristokratin, nach dem Tod des Vaters genötigt, bei ihrem unheimlichen Onkel unterzukommen, vom widerlichen Cousin aufdringlich umworben, findet immer mehr Anzeichen dafür, dass sie ermordet werden soll und sieht keine Möglichkeit, ihrem Schicksal zu entfliehen. In einem Musterbeispiel einer rasant ansteigenden Angstkurve lässt Le Fanu den Leser in einer in einem Rutsch zu lesenden Handlung auf einen dramatischen Showdown im hermetisch verschlossenen Zimmer zueilen, in dem sich eine die Imagination direkt beeinflussende Wirkungskunst vorbereitet, wie sie die moderne Horrorgeschichte bis heute bestimmt. Neu überarbeitete Übersetzung. Schlaflosreihe: Unbekannte und vergessene Texte – phantastische Hirngespinste, erotische Erzählungen, märchenhafte und verrückte Gedankenspiele, diese Reihe bietet den Stoff, aus dem die schlaflosen Nächte gewoben sind. Im Taschenlampenkegelformat und schön gestaltet, laden sie zum Träumen ein, wenn die Stunden vorüberrieseln und der Schlaf nicht kommen will. Märchen, Essays, Gruselgeschichten, Erzählungen – wofür am Tag die Zeit zu kurz ist und dafür die Nacht sich dehnt. Herausgegeben von Roman Lach.