Ungemach
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Die moribunde Großtante, die schweigsame Pflegehelferin, das Dorf „wie ein vom Rest der Welt gelöstes Binnenland“: Hierher verschlägt es den Rechtsanwalt Maurig auf Einladung dieser Großtante, von deren Existenz er bisher nicht gewusst hat. Obwohl von der Welt- und Lebenserzählung seiner greisen Verwandten mehr und mehr vereinnahmt, beschließt Maurig, seinen Aufenthalt für unbestimmte Zeit zu verlängern. Im Dorf trägt sich Merkwürdiges zu: Wölfe werden gesichtet, ein plötzliches Vogelsterben setzt ein, ein verschrobener Nebenerwerbsbauer demontiert sein eigenes Haus. Derweil beginnt die Großtante zu genesen, entgegen allen Erwartungen. In dem Maße, in dem sich ihr Zustand bessert, verschlechtert sich allerdings der ihres Großneffen. Was für diesen mit einem Krankenbesuch begonnen hat, wird zum Kampf gegen das Schwinden der eigenen Kräfte, zum Versuch einer Selbstbehauptung, in der die Fragen nach den Bedingungen unserer Existenz mit poetischer Schärfe verhandelt werden.