Abschied von Lucienne
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Paul Chavane ist wie vor den Kopf geschlagen. Seine schüchterne, schweigsame Lucienne, die viel zu ängstlich ist, um sich in den Pariser Verkehr zu stürzen, soll mit dem Wagen verunglückt sein? Mitten in der Nacht, weit von der Wohnung entfernt? Paul Chavane glaubt das Gehörte erst, als er an das Krankenbett seiner Frau geführt wird. Lucienne liegt im Koma. Schweres Gehirntrauma. Paul Chavane ist um so betroffener, als er Lucienne vor seinem letzten Dienstantritt einen Brief zurückgelassen hat, in dem er ihr mitteilt, daß er sich von ihr scheiden lassen will. Er ist ein ordentlicher durchschnittlicher Mann, der weiß Gott nicht zuviel von einer Ehefrau verlangt, aber Lucienne ist nicht einmal bereit, ihm das bißchen Zärtlichkeit zu geben, das er sich an den drei Wochentagen von ihr erhofft, an denen er nicht als Speisewagenkellner im Mistral unterwegs ist. Nicht daß sie unfreundlich wäre, aber irgendwie hat er das Gefühl, als höre sie ihm nie zu, als gehöre sie ihm nicht. Und jetzt liegt sie reglos in dem weißen Krankenhausbett, unfähig, auf seine Fragen eine Antwort zu geben. Also versucht er, Nachforschungen anzustellen. Zu welcher Wohnung gehört z. B. das Schlüsselbund, das er in Luciennes Handtasche gefunden hat? Seit wann interessiert sich Lucienne für Malerei? Die Adresse einer Galerie fand er in ihrer Manteltasche. Paul Chavane ist ein ordentlicher Mann, doch von Stund an verläuft sein Leben nicht mehr in geordneten Bahnen, ist er aus dem Gleis geworfen. Sein Leben nimmt einen chaotischen Lauf. Mit einem einzigen folgerichtigen Ende.