Vergiftete Verhältnisse
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Die glasklare Herbstluft mit der gleißenden Sonne verleiht dem Böhmerwald mit seinen in die Hügellandschaft gedrungenen Dörfern eine bunte Farbenpracht. Die Menschen im nördlichsten Teil des Oberen Mühlviertels zieht es auf den Kamm des Böhmerwaldes, der an manchen Stellen auf der einen Seite einen wunderbaren Blick auf den Moldaustausee mit den spärlichen Dörfern gewährt und auf der anderen Seite einen weitläufigen Blick auf die Alpen ermöglicht. Die Obstbäume in den Gärten hinter den Höfen tragen schwer an ihrer bunten, süßen Last und die Kühe begeben sich langsam im Gänsemarsch einer inneren Uhr folgend in die offenen Ställe, um gemolken zu werden oder um sich für die Nacht gemütlich einzurichten, um am nächsten Morgen wieder auf die mit durchsichtigen Nebelschwaden verhangenen Weiden zu trotten. In paradiesischen Zuständen könnten die Menschen im Mühlviertel leben, wenn nicht Missgunst, Narzissmus und Neid Verhältnisse schaffen würden, die einzelnen Menschen den Alltag vergifteten. Die Dekadenz ist es oft, die in unserer Zeit bei Menschen den Hausverstand und die Empathiefähigkeit außer Kraft setzen lässt. Mit boshafter Egozentrik streben sie nach größtmöglichem Erfolg ohne Rücksicht auf Verluste wie bei diesem Todesfall im Oberen Mühlviertel, der die ermittelnden Kommissare an ihre Grenzen treibt.