Die Dorfbrunners ΙΙ
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Die Geschichten nehmen ihre Zeit, die solange gegeben wird, bis die Grenze der Geduld erreicht ist, weil sie in der Vergangenheit steckenbleiben, wo die Fragen nach der Zukunft ihren Ursprung haben. Reinhard Dorfbrunner im Hemd mit offenem Kragen, der seine Uniformjacke für die Zeit des gemeinsamen Kaffeetrinkens in der Küche des Dorfbrunner’schen Familienhofes an den Nagel gehängt hat, hatte den Hang zur Philosophie, als er sagte, dass eine Ära des deutschen Volkes mit den herausragenden Kulturleistungen von Jahrhunderten zu Ende geht, die nicht wiederholbar sei und in ihrer Höhe und Größe unerreichbar bleiben wird. Wenn die Russen im Osten und die Westalliierten im Westen und Süden Deutschland besetzen, wird auch die deutsche Sprache aufhören, so deutsch zu sein, wie sie zu Goethes und Schillers Zeiten war. Es werden Verfremdungen mit der Besetzung des deutschen Bodens auch in die deutsche Sprache kommen, die das Sprachempfinden stören und seine Tiefen aufweichen und verflachen werden. Die Verflachung wird weiter in die Musik und die anderen Kulturbereiche gehen. Das Deutsche, dass in Wort und Ton einst groß, fein und tiefgründig aus dem deutschen Boden kam, wird es nicht mehr geben. Das einst tief empfundene Deutschtum wird nicht mehr zu erkennen und für immer vergangen sein. Das waren schon Sätze, die jeden berührten. Keiner hatte es erwartet, dass ein Obersturmführer so etwas sprechen konnte. Eckhard Hieronymus drückte seinen Schmerz aus, dass die Einsicht, die deutsche Kultur auf ihrer Höhe zu halten, nicht früher gekommen sei. „Man muss der Staatsführung den Vorwurf der Bildungslosigkeit machen, dass sie die großen Kulturgüter von Anfang an in Gefahr brachte und sie in den niederen Machtgeifereien aufs Spiel setzte.