Flüsternde Schatten
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Noch nie hat Melia Rosta ein Blatt vor den Mund genommen, schon gar nicht in ihrem ersten, alles andere als gewöhnlichen, auf Tatsachen beruhenden Roman – denn Normalität ist für sie, seit sie denken kann, ein Fremdwort. Wird Gewalt im Allgemeinen verleugnet und die harte Realität ausgeblendet, so geht Melia Rosta genau den entgegengesetzten Weg. Schonungslos und sprachgewandt beschreibt sie die Schritte ihrer Entmenschlichung, wie sie zu einem seelenlosen Körper wurde. Sie bringt in ihrer, auf eigenen Erlebnissen basierenden Biografie in Romanform, die sexualisierte Macht der Männer zum Ausdruck und spiegelt ein Frau-Mann-Verhältnis wider, das so in keiner Weise zu akzeptieren ist. Melia zeigt die schweren Traumata auf, die durch Missbrauch, Narzissmus und Gewalt gesetzt werden, und sie beschreibt eindringlich, was es bedeutet, in die Prostitution gezwungen zu werden. So veranschaulicht sie, welche tiefen Verletzungen ihre Erlebnisse in ihr hinterlassen haben – Verletzungen, derer sie sich später erst bewusst geworden ist, weil sie sich jahrelang selbst verleugnete. Als sich Melia für den Ausstieg aus dem Rotlichtmilieu entscheidet, muss sie sich mühsam ins Leben zurückkämpfen und ungezählte Rückschläge einstecken. Doch sie gibt nicht auf. Sie wird zur Kämpferin. Und in dieser Phase beginnt sie ihre Erinnerungen aufzuzeichnen. Was tagebuchförmig während einer langjährigen Therapie im Sommer 1986 beginnt, nimmt im Jahr 2008 erste Formen an. Melia beauftragt erstmalig eine erfahrene Lektorin. Basierend auf ihrer ungewöhnlichen Biografie, entstanden so die ersten drei Bände der Roman-Serie. Durch weitere Stolpersteine in ihrem Leben schlief das Projekt 10 Jahre lang ein, um nun 2018 mit dem ersten Band „Flüsternde Schatten – Abgründe“ veröffentlicht zu werden.