Narren führen Blinde
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Das Vertrauen in die Politik ist infolge von Trägheit, Freunderlwirtschaft und haltlosem Populismus am Gefrierpunkt und die Chancen für neue politische Gruppierungen scheinen so gut wie noch nie. Deshalb gründen einige besonders einflussreiche Wirtschaftsmagnaten eine Partei und drängen einen aus den eigenen Reihen, den jungen Salzburger Großunternehmer Thomas Hirth, an ihre Spitze. Im Zusammenhang mit mehr oder weniger zufälligen Ereignissen – insbesondere Bürgerprotesten im Wiener Stuwerviertel – wird die neue politische Kraft rasch zur beliebtesten Partei und Hirth zum Bundeskanzler von Österreich. Zum Missfallen der Parteigründer entzieht er sich nun ihrem Einfluss. Bald muss er allerdings feststellen, wie schwer es ist positive Veränderungen herbeizuführen. Als er schließlich schon nahe daran ist, sich sein Scheitern einzugestehen, zeigt sich ihm auf schreckliche Weise, wer das Land eigentlich regiert. Ein düsterer mit allerlei Unterhaltungselementen inszenierter Politthriller über das, was wir gewohnt sind, als Demokratie zu bezeichnen. Als das Buch im April 2019 erschien, haben es manche für übertrieben gehalten. Als ein paar Wochen später das Ibiza-Video auftauchte, stellte sich vielen dann die Frage, ob sein Autor nicht eine Art Hellseher ist – geradezu wie ein Déjà-vu kam ihnen vor, was sie in den Zeitungen lasen und aus den Fernsehapparaten flackerte. „ Im neuen Roman von Josef Steinbach wimmelt es von Zynikern, Machtversessenen, Korruptionisten, Mördern und Gaunern aller Art. Österreich ist ein zutiefst verkommenes Land. Das ist boshaft und vergnüglich zu lesen. Und deprimierend. Josef Steinbachs Roman ist nicht große Literatur, aber spannende Lektüre. “ Peter Huemer, Literatur und Kritik