Zöpfe
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Více o knize
Ein Roman voller Poesie in unheimlicher Atmosphäre, in einer vage exotischen, aber auch desolaten Umgebung. Als argentinisch kann sie manchmal wahrgenommen werden, wenn golden glänzende Matebecher von Person zu Person gereicht und Asados gegrillt werden. Aber konkrete Orte werden keine genannt; Schauplätze sind ein namenloses Dorf und – im Gegensatz dazu, Tagesreisen entfernt – eine ebenso anonyme Stadt. Zöpfe, die abgeschnitten im Straßengraben liegen. Rot gekleidete Mädchen an der Hand ihrer Mutter. Eine Wunderheilerin, in deren Augen die Farbe Rot Entsetzen hervorruft. Fieber, Krankheit, Agonien, Todeswünsche. Eine sterbende Liebe, ein Auseinanderleben, unverständliche Sprachen, verwechselte Geburtstage. Gierige Zähne, ins Fleisch einer Melone geschlagen. Bis zum grünen Erbrechen getrunkener Matetee, unstillbarer Durst auf Grapefruitsaft. Ohrenbetäubende Schreie. Plaudereien unter dem Paradiesbaum. Fremde Großstadt. Verwirrende Träume. Ein geöffneter Sarg, verhängte Spiegel. Zopfartig wird der Text selbst aus verschiedenen Strängen, Strähnen geflochten, deren Verschlungenheit beim Lesen wieder aufgedröselt werden muss. Das leitmotivartig wiederkehrende Gestrüpp, das Dickicht, steht für das Unentwirrbare, Verwirrende dieser extrem dichten poetischen Prosa.