Wir teilen unser Ungleichgewicht

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Wie definiert sich das Ungleichgewicht menschlicher Existenz? Was bedeutet es, unser Dasein miteinander zu teilen? In einer Zeit, die uns zwingt, Stellung zu beziehen, teilen wir unser Menschsein, unsere Lebendigkeit und manchmal auch den Tod. Kopf, Herz und Hand streben nach Erkenntnis. Mit jeder Schicht um uns herum teilen wir Grenzen oder Berührungspunkte, die Teilnahme und Teilhabe ermöglichen. Wir teilen unser Ungleichgewicht und verteilen ungleich gewichtig. Linien trennen und verbinden, während wir über Abstöße hinweg weiterzeichnen. Ein Equilibrium der Natur im Menschen? Stückwerk, in das wir gebrochen sind, mit starken Kanten in endloser Weite. Begrenzte Gebiete voller Nachschub und Antrieb. Gleichnis einer Biologie der Liebe, die die Lebensschaukel trägt und unaufhörlich Gleichgewicht in ihrem sanft balancierenden Akt hält. Lyrik und Schauspielerei sind Versuche, das Menschliche zu begreifen, in Momentaufnahmen des Verstehens und der Verwandlung einzufangen. Wandel, Veränderung und Katharsis speisen sich aus der Hingabe an den Moment. Dieser Gedichtband umarmt die Flüchtigkeit und das Gewicht menschlicher Existenz, das Leben und den Tod, die Gleichzeitigkeit von Vergangenem, Gegenwärtigem und der Zukunft: „wie beides?/ gewesen und sein/ gesagt und sagend/ aufgeschnitten und ganz/ vor dem Tod und danach/ in dir und um dich herum/ Gedankenspiel Gewicht/ fassen und lösen“.