Die Prinzpalin
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In diesem Buch wird die Geschichte von Friederike Caronline Neuber (geb. Weißenborn 1697-1760) erzählt. Mit dem sehnlichen Wunsch, Schauspielerin zu werden, entfloh sie aus der Obhut ihres ungeliebten, tyrannischen Vaters, mit der Hilfe ihres Vertrauten Johann Neuber. Sie schlossen sich in Weißenfels der bekannten Spielberg’schen Schauspieltruppe an. Dort begann sie mit der Verwirklichung ihres Traumes, Schauspielerin zu werden. Sie heiratete Johann Neuber und lernte, nicht nur, sich innerhalb einer Gruppe einzusetzen, sondern kämpfte auch darum, das Schauspiel in deutscher Hochsprache mit Themen des Bürgertums mehr auf den Theaterbühnen zu etablieren und handelte damit entgegen der Manier, französische Stücke zu bevorzugen. Dazu gehörte auch, den Harlekin, mit seinen derben Witzen, von der Bühne zu verbannen. Mit ihrem Talent und ihrem starken Willen, wurde sie selbst zur Prinzipalin, hatte also ihre eigene Theatertruppe, mit der sie sogar bis nach Russland reiste und dort Stücke aufführte. Auch mit literarischen Größen wie Johann Christoph Gottsched pflegte sie Umgang, jedoch beendeten Meinungsverschiedenheiten ihre Zusammenarbeit. Die Neuber’sche Truppe führte das erste Stück von Gotthold Ephraim Lessing, „Der junge Gelehrte“ und traf dabei „nur“ den Geschmack der jungen Leute und Studenten, sodass ein großer Erfolg ausblieb. In den Wirren des Siebenjährigen Krieges wurde das Ehepaar Neuber, das immer wieder mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte, im Hause wohlhabender Freunde aufgenommen. Beide Eheleute starben kurz nacheinander während des Krieges. Mit diesem Buch können junge Theaterinteressierte ein Stück Theatergeschichte und das Leben der „ersten großen deutschen Schauspielerin“ nachvollziehen. Die Erzählung im Präsens macht ein hineinversetzen in die Personen, die Zeit und die Geschehnisse leicht und verlebendigt Geschichte.