Das Pfand
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Auch in ihrem dritten Roman „Das Pfand“ setzt sich Emily Nasrallah, eine der bedeutendsten literarischen Stimmen des Libanons, mit der Stellung der libanesischen Frau auseinander. Der Roman erzählt - abwechslungsweise aus der Sicht der Hauptfigur und derjenigen ihrer Studienfreundin - die Geschichte Ranjas, einer jungen Frau, die in behüteten Verhältnissen als einzige Tochter eines Pächterehepaars auf dem Land aufwächst. Regelmässig erhält die Familie Besuch von „Onkel“ Nimord, einem reichen, gebildeten älteren Mann, den Ranja bewundert und dem ihre Eltern mit grossem Respekt begegnen. Was Ranja nicht weiss: Bei der Geburt haben ihre Eltern sie verpfändet, das heisst Nimrod, dem mächtigen Grundbesitzer, versprochen und dafür Haus und Hof als Besitz erhalten. Als die junge Frau von dem Pakt erfährt, ist sie geschockt und fühlt sich verraten. Sie beginnt sich zu wehren. Nimrod beschliesst, ihr vor der Heirat ein Studium zu bezahlen. Glücklich verlässt Ranja das Dorf und hofft, sich in Beirut von diesem Alptraum befreien zu können; ihr „Geheimnis“ aber kann sie weder ihrer besten Freundin Sihâm verraten noch Marwân, der unsterblich in sie verliebt ist.