Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Lauenburg, Elbe vom 18. bis zum 20. Jahrhundert
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Jahrhundertelang gründete sich die wirtschaftliche Existenz der Stadt Lauenburg auf das Privileg des Lauenburger Schiffsamtes, die Handelsgüter aus dem Stecknitz-Delvenau-Kanal auf der Elbe weiter zu transportieren. Die vorliegende Arbeit beschreibt die Praxis dieses Verkehrsmonopols im Wandel der Zeiten, seine weitgehenden Wirkungen für die Wirtschaft der Stadt Lauenburg und die Folgen der Abschaffung des Schiffsamtsprivilegs im Jahre 1845. Der Verfasser zeigt auf, wie politische Maßnahmen die wirtschaftliche Existenz der wohl kleinsten Residenzstadt in Deutschland künstlich erschaffen und erhalten hatten. Dabei werden die Verknüpfungen zwischen den Herrschaftswechseln des Herzogtums Lauenburg und den ökonomischen Auswirkungen auf die Stadt Lauenburg verdeutlicht. Die Aufhebung des noch aus dem Mittelalter stammenden Schiff- Fahrtsmonopols schuf letztlich erst die Voraussetzung für eine Industrialisierung der Stadt, die mit Werften, Reedereien, holzverarbeitenden Betrieben, Ziegeleien und Zündholzfabriken eine ungewöhnlich breite Palette von Firmen aufwies. Der Verfasser gibt eine materialreiche und dennoch gut lesbare Beschreibung über die wirtschaftlichen Existenzbedingungen einer norddeutschen Kleinstadt. Diese mikrohistorische Langzeituntersuchung zeigt verblüffende Kontinuitäten von der Vormoderne über die Epoche der Aufklärung bis zur Industrialisierung auf. Erstmalig ist ein derartig langer Blick durch die „Zeit-Lupe“ bei einer Kleinstadt aus dem Norden Deutschlands versucht worden.