Johannes von Ragusa
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Johannes von Ragusa gehörte auf den Konzilien von Pavia-Siena und Basel zu den führenden Reformern. Er setzte sich mit den ekklesiologischen Strömungen seiner Zeit auseinander und verlangte die Erneuerung der altkirchlichen synodalen Strukturen. Dabei schöpfte er aus einer fundierten, sowohl biblisch patristischen als auch spekulativ argumentierenden Theologie. Hieraus resultierte der Konflikt mit Eugen IV., da nach Ragusas Auffassung das allgemeine Konzil, das die Kirche repräsentiere, die höchste Autorität innehat, welcher sich auch der Papst unterwerfen müsse. Diese enge Verbindung der zeitgeschichtlichen Strömungen mit der altkirchlichen Überlieferung kennzeichnet die Theologie Johannes von Ragusas. Als Denker des 15. Jahrhunderts stand er an der Schwelle zur Neuzeit und richtete – auf dem Boden der Tradition stehend – den Blick weit nach vorne.